Die Kirche St. Nikolaus liegt im Südwesten Dorstens an der Klosterstraße. Sie wurde 1964 gebaut und war bis zur Fusion 2009 Mittelpunkt der Pfarrgemeinde St. Nikolaus, die die Stadtteile Hardt und Östrich umfasste.
Bis 1929 gehörte dieses Gebiet zur politischen Gemeinde Gahlen (heute Schermbeck), war bäuerlich geprägt und wie das im Westen angrenzende niederrheinische Gebiet hauptsächlich evangelisch „geprägt“. Eine stärkere Bebauung fand erst nach dem Zweiten Weltkrieg statt, zum Ende des 20. Jahrhunderts mit sprunghaft steigender Einwohnerzahl. Zuwanderung aus dem südlichen Ballungsraum hat den Ortsteilen Hardt/Östrich das Profil eines beliebten Wohngebietes gegeben. Mit der Zeit hatte sich die Zahl der katholischen Christen der Zahl der evangelischen Einwohnerschaft angeglichen. Angesichts dieses historischen Hintergrunds ist das ökumenische Bewusstsein der Nachbargemeinden St. Nikolaus und der evangelischen Friedenskirche (noch heute Teil der ev. Kirchengemeinde Gahlen) erfreulich ausgeprägt und hat sich durch eine seit Jahrzehnten wachsende konkrete Zusammenarbeit bewährt.
Durch Abpfarrung von der Altstadtgemeinde St. Agatha wurde St. Nikolaus 1964 zur Pfarrei erhoben. Dem Wunsch des damaligen Bischofs Michael Keller entsprechend, kleinere Gemeinden zu gründen, hatte Propst Westhoff von der St.-Agatha-Gemeinde 1959 einen Kirchbauverein ins Leben gerufen. Am 3. Mai 1964 fand dann die Kirchweihe durch Weihbischof Heinrich Tenhumberg statt. Die ersten Pfarrer waren Hubert Wernsman und Bernhard Fiedler. In dieser Zeit wurden neben der Kirche auch das Pfarrhaus, der St.-Nikolaus-Kindergarten und ein erstes Gemeindehaus gebaut. Ein besonderer Schwerpunkt der damaligen Pastoral war schon die Ökumene; bereits 1977 wurde das erste ökumenische Gemeindefest mit ökumenischem Gottesdienst gefeiert.
Im Jahr 1988 kam neben einem neuen Pfarrer – Franz Wilke – auch der erste Pastoralreferent – Ludger Krogmann. Zum 25-jährigen Pfarrjubiläum konnte auch der Erwerb eines neuen großzügigen Gemeindehauses gefeiert werden. Unter der Regie von Pfarrer Wilke fand auch das Orgelprojekt mit der Weihe einer Breil-Orgel 1998 seinen Abschluss. Im Jahr 2000 wurde die St.-Nikolaus-Kirche aufwändig von innen renoviert; neben Innenanstrich und Neugestaltung der Marienkapelle wurden auch die Apostelleuchter neu formiert. Unter den Leuchtern wurden jeweils Steine aus Israel, die von einer Pilgerfahrt mitgebracht worden waren, sowie die Fundorte der Steine und die Namen der Apostel angebracht.
Von 2003 bis 2009 war als neuer Pfarrer Norbert Becker in der Gemeinde tätig. Pfingsten 2009 wurde die Pfarrgemeinde aufgelöst und mit den Gemeinden St. Agatha, St. Johannes und Heilig Kreuz zur neuen Pfarrei St. Agatha fusioniert.
Viele Jahre hatte die Gemeinde für einen Dachausbau des Gemeindehauses gespart; allerdings fand dieses Projekt beim Bistum keine Unterstützung mehr, da im Zuge der Fusionierung der Pfarreien auch Einsparungen bei den Pfarrheimkosten vorgesehen waren. So wurde mit den angesparten Geldern ein ähnliches Anliegen in der Kirche umgesetzt und 2014 dort ein Meditationsraum fertiggestellt.
Seit der Fusion hat sich im Gemeindeteil St. Nikolaus viel verändert; im Pfarrhaus wohnten als Ansprechpartner für St. Nikolaus von 2009 – 2013 Pastor Martin Peters, von 2013 – 2015 Kaplan Jan Finkemeier, von Januar – August 2016 Pastor Torsten Jortzick und seit Nov 2016 Pastor Vidas Vaitiekunas.
Im Jahr 2014 wurde das 50-jährige Kirchweih-Jubiläum gefeiert und eine Festschrift herausgegeben, die ebenso wie die Festschrift zum 25-jährigen und 40-jährigen Jubiläum auf dieser Homepage eingesehen werden können. Dort erfährt man auch einiges über besondere Schwerpunkte und Initiativen des Gemeindelebens.
Festschrift 25 Jahre St. Nikolaus
Festschrift 40 Jahre St. Nikolaus
Festschrift 50 Jahre St. Nikolaus